Foto: mdiecast.com Red Bull X2010 |
Anders als McLaren zu Zeiten des McLaren F1, spawnt jedoch keine neue Sportwagenmarke auf den Markt, sondern eine Kooperation mit dem etablierten Team um Aston Martin. Das Ziel ist es, und ich erzähle jetzt keinen Müll, das steht überall im Internet; einen Sportwagen mit der Performance eines Formel 1 Boliden für die Straße zu entwickeln. Man soll praktisch mit dem Wagen von sich zuhause zum nächsten Grand Prix aufbrechen, wo man dann beim Qualifying in der Theorie einfach mitdüsen könnte.
An dieser Stelle hätte ich eigentlich angefangen zu erzählen, weshalb das überhaupt nicht ginge. Weil ein LMP1-Sportwagen im Grunde ein F1 Auto mit Scheinwerfern und Türen ist, aber genau das den Wagen langsamer macht, als Formel 1 Autos, deren Geheimnis allein darin besteht, aus einer Kohlefaserhülle, einem Hochleistungsmotor und einem Satz Räder zu bestehen. Wenn man dem LMP1 dann noch seine "scharfen, für den Straßenverkehr unsicheren" Aerodynamikelemente und seine hochpotenten, aber nicht-zugelassenen Rennreifen nimmt, kann daraus ja nichts werden.
Aber wir reden hier nicht von Gordon Murray. Niemand sagt, dass der Aston Martin Red Bull ein Auto sein soll, dass jeden Tag anspringt und einen sicher und bequem von London nach Paris bringt, wie Murray es für seinen McLaren F1 wollte. Was braucht so ein "Auto für die Straße" denn? Wir überlegen extrem, also denkt nicht "Radio" oder "Dach" oder "Windschutzscheibe". Er braucht Scheinwerfer und Blinker, möglichst keine scharfen Kanten und Profilreifen. Das war's eigentlich.
Denken wir nun Lotus. Der neue 311 schlug auf dem Hockenheimring den Porsche 918. Kein hochsophistizierter 900 PS Hybrid-Motor, sondern ein kompressorgeladener, 450 PS starker 3,5 Liter V6 auf eine Carbonhülle mit Blinkern. Ja, die Dodge Viper ACR schlug den 918 auf Laguna Seca auch. Außerdem lag die Pace des WEC Weltmeisterautos, dem Porsche 919 Hybrid, nur eine halbe Sekunde entfernt vom Mercedes W06, dem Formel 1 Weltmeister 2015, wenn man die Zeiten der Rennen auf Spa-Franchorchamps zusammenlegt.
"Performance" ist ein extrem vager Begriff. Das macht die Debatte "F70 vs. 918 vs. P1" auch so kompliziert. In langsamen Kurven brilliert der 918, in schnellen der P1, am ausgeglichensten ist der F70 (ich weigere mich das Ding "Ferrari DerFerrari" zu nennen). Deshalb beschützt Ferrari ihren Hybridsportler auch vor Rundenzeitvergleichen. Auch wenn ihr Fahrzeug nicht weniger gut ist und vielleicht sogar das Potential hat, die anderen beiden zu schlagen.
Ferrari fürchtet sich davor, trotz aller Theorien und Gleichungen das gleiche zu erleben, wie McLaren, als der Wagen trotz verschiedener Einstellungen und mehrer Runden, bei MotorTrend auf Laguna Seca nicht an die Zeit des Porsche 918 kam, was Porsche- und McLaren-Angestellte an der Strecke gleichermaßen überraschte. Aber zurück zum Thema "F1 Bolide für sie Straße".
Was Adrian Newey also machen muss, ist ein Chassis konzipieren, dass dem des Lotus 311 ähnelt aber in der Lage ist, den physischen Ansprüchen eines 600-900 PS Motors standzuhalten, während er Reifen finden muss, die das gleiche tun. Außerdem muss er seine schwarze Magie spielen lassen, um aerodynamisch für genug Haftung zu sorgen, um den Wagen am gesetzten Limit zu bewegen. Das könnte dann aussehen wie der Red Bull X2010.
Vielleicht sogar mit dem "Ventilator" am Heck. Ich meine Hey, für Straßenautos gilt nicht ein mal das Formel 1 Reglement. Ich bin jedenfalls mega gespannt.
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