Mittwoch, 9. März 2016

Mercedes droht, BMW zum 100. Geburtstag zu grillen



Foto: eatsmarter.de

Das sind Schweinsnierchen. Wieso sind sie auf einem Autoblog? Naja. BMW feierte vor kurzem seinen 100. Geburtstag. Zur Feier des Tages präsentierte das Unternehmen dann ihren "BMW Vision next 100", eine Konzeptstudie, die die Zukunft der Marke und des Automobils als Ganzes zeigen soll. BMW sagte nichts zu dem Motor, stattdessen liegt das Hauptaugenmerk auf die Funktionsweise des Konzepts. Rückblickend betrachtet, hätte ich vielleicht ein Bild vom Konzeptauto verwenden können, aber dann wäre diese Seite viel zu Informativ.

Jedenfalls liegt besagtes Hauptaugenmerk auf Autonomie. Der Wagen soll eine clevere Künstliche Intelligenz besitzen, die es dem Fahrer erlaubt, beim Fahren ein gutes Buch zu lesen, ein Glas Sekt zu trinken und dabei Chopin zu hören, das Auto fährt von selbst. Die AI soll sogar so weit gehen, dass es Interaktionen zwischen Fahrer und Technik geben soll, ohne dass der Fahrer merkt oder denkt, dass eine solche Interaktion statt findet. Menüs sollen sich öffnen sobald der Fahrer bestimmte Flächen antippt und der Wagen soll mehr Menschenartig denken. Das Auto soll wie ein Mensch denken.

Während wir also erwarten können, dass selbst selbstfahrende BMWs beim Spurwechseln aus Prinzip nicht blinken, heißt das nicht, dass es das Ende von solchen Fahrern ist. Denn BMW betont eindeutig, dass die "Freude am Fahren", was ja so eine Säule der Firmenphilosophie ist, auch weiterhin fester Bestandteil der Marke bleiben soll. Daher besitzt der next 100 einen "Ease" und einen "Boost" Modus. Und während man in Ease dösen kann, soll der Boost-Modus diese Harmonie bringen, die Enthusiasten fühlen, wenn sie Fahren.

Dieses Gefühl, wenn Auto und Fahrer im Einklang sind, The Ultimate Driving Pleasure. Alles klar, BMW, deshalb hat das Konzeptauto auch kein Lenkrad. Stattdessen findet man im Interieur gähnende Leere aus recycletem Holz und Leder, was die Betonung auf erneuerbare Wertstoffe legen soll, denn die Zukunft ist all about that recycling. Immerhin wird der Wagen, wenn er länger draußen steht, nicht grün, wie das eine Konzept von Peugeot, dessen Karosserie aus Kupfer war.

So, aber was hat Mercedes nun mit der ganzen Geschichte zu tun. Nun, als Erfinder des Automobils, kann man ja nicht zulassen, dass ein anderer Autohersteller den 100. Geburtstag feiert, ohne dass man seinen Senf dazu gibt. Vor allem nicht, wenn es so ein enger Konkurrent ist, wie BMW. Habe ich schon erwähnt, dass Mercedes das Automobil erfunden hat? Daher riss Mercedes eine Reihe von Witzen, die so trocken waren, dass ich glatt einen Schluck trinken musste, denn sie luden die Mitarbeiter von BMW dazu ein, das Mercedes-Museum zu besuchen, um die GANZE Geschichte des Automobils zu erfahren.

Ihr wisst schon, im Falle dass jemand vergisst, dass Mercedes das Automobil erfunden hat. Das war allerdings noch nicht alles, denn nun kam der Teil, der einen leicht verstörenden und bedrohlichen Nachgeschmack hat: "...nach der Tour sind die BMW-Mitarbeiter herzlichst eingeladen, eine schwäbische Spezialität zu probieren, die die klassischen BMW-Nieren unterstreicht". Und obwohl ich nicht sehr font von schwäbischer Küche bin, meint Mercedes wohl saure Nierchen, die aussehen, wie geschredderte Nieren.

Weniger bedrohlich war dann aber die Zeitungsanzeige, die Mercedes seinem Konkurrenten BMW zum Geburtstag geschenkt hat. "Danke für 100 Jahre Wettbewerb", hieß es in der respektvollen Ansprache an BMW. Der schönste Geburtstagswunsch kommt jedoch eindeutig von Porsche, denn in ihrer Anzeige sieht man den Mission E gemeinsam mit dem BMW i8 und der Nachricht: Die Zukunft steht vor großen Herausforderungen. Wir begegnen ihr mit Freude am Fahren. Porsche verneigt sich vor 100 Jahren bewegender Autogeschichte und gratuliert BMW ganz herzlich zum Jubiläum.



In diesem Sinne wünscht auch der Reguläre Autoblog den Bayrischen Motoren Werken alles Gute zum 100. Geburtstag und hofft auf 100 weitere Jahre BMW-Goodness. Und das BMW nicht gegrillt wird.

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