Foto: hotrod.com |
Das Rennen fing bereits im Qualifying an, wo sich alle 10 Fahrzeuge der GTLM-Klasse nicht mehr als eine Sekunde voneinander entfernt haben. Zu Rennbeginn klebte das Feld dann lange Zeit aneinander, bis mit dem Regen Chaos einsetzte. Etwa zwei Stunden nach Rennbeginn gab es Platzregen auf manchen Teilen der Strecke. Das Wetter sollte in den nächsten Stunden nur schlimmer werden. Nachdem erst die Kameraposten ihre Türme räumen mussten, da es Gewittergefahr gab, wurde das Rennen schließlich aus Sicherheitsgründen unterbrochen.
Die rote Flagge hielt über knapp drei Stunden an, bevor die Fahrzeuge sich schließlich einen 6-7 stündigen Dogfight lieferten. Porsche, Corvette und BMW wechselten sich furios in der Führung ab, mit Ferrari und Ford oft in Verfolgerpositionen auf den Plätzen zwei und drei. Die Favoritenrolle kämpften vorallem BMW und Corvette Zahn um Zahn miteinander aus. Und ich hätte schwören können, dass, als ich die beiden großen, weißen BMWs und die flachen, gelben Corvettes im Vierkampf um Sebring fahren sah, ich für einen kurzen Moment wieder in 2012 war.
In dem Jahr schaute ich mein erstes Sebring und vorallem die Kämpfe der beiden einzigen vollwertigen Werksteams, Pratt & Miller Corvette Racing und BMW Team Rahal Letterman Lanigen, fesselten mich an den Schirm. Nachdem BMW den verhassten Z4 GTE in den Ruhestand schickte und mit dem M6 GTLM endlich wieder ein Auto auf die Straße schickte, dass nicht nur in seiner Sillhuette dem M3 GT2, einem meiner absoluten Lieblingsrennwagen, ähnelte, sondern auch in der in der endlich wieder einheitlich weißen Lackierung, war der alte M3 vs. C6 Kampf wieder am Leben.
Das Engagement in der nordamerikanischen Sportwagenmeisterschaft hatte endlich nichts mehr von einer DTM-Supportserie mit dieser dämlichen "eins-weiß-eins-schwarz"-Lackierung und anhand der starken Performance in Daytona kann man sich sicher sein, dass die bayrischen Motorenwerke es durchaus ernst meinen. Und tatsächlich sah es zu erst so aus, als könnte BMW endlich den Sieg von 2012 wiederholen, denn der M6 führte deutlich länger und souveräner, als die C7.
Doch Strafen vereitelten den Sieg. Die Rennleitung bestrafte die Fahrzeuge gleich zwei mal. Zugegeben, die Drive-Through Penalty für das #100 Auto war nicht sehr schmerzlich, denn kurz darauf folgte sowieso die rote Flagge und das Auto war wieder in der Führungsrunde. Als die Autos dann jedoch eine Stop&Go absitzen mussten, weil die Telemetriedaten der IMSA offenbarten, dass die beiden Turbos mit zu viel Druck liefen, litt BMW sichtlich. Schlussendlich war der Abstand zwischen der #4 Corvette und dem #25 BMW lediglich weniger als drei Sekunden nach Überfahren des Ziels.
Porsches einzige Chance um den Sieg verpuffte, nachdem Kevin Estre im #911 Porsche im Kampf um Platz zwei mit der #3 Corvette kollidierte. Die beiden Autos zogen links und rechts an einem langsameren Fahrzeug der untergeordneten GTD-Klasse vorbei und übersahen einander aufgrund des langsameren Verkehrs. Nach Einschlag in die Reifenwand waren beide Siegesanwärter aus dem Rennen.
Immerhin füllte das Schwesterauto mit der #912 das Podium neben Corvette und BMW, Ferrari zog trotz einer starken Performance knapp am Podium vorbei auf Platz 4. Ford war beeindruckend schnell, vor allem verglichen zur Dodge Viper, welche 2012 debutierte, jedoch in den ersten zwei Jahren ständig Hinterläufer war, bevor sie dann in 2014 und 2015 mit um den Sieg kämpfte. Die #67 beendete das Rennen auf Platz fünf, nur knapp 2 Sekunden hinter dem Ferrari 488 GTE. Das Schwesterauto litt unter Kinderkrankheiten und landete im Regen ein mal in der Wand, hielt jedoch über die gesamten 12 Stunden durch, was bemerkenswert ist.
Mit drei Monaten und zwei USCC-Rennen to go, hat Ford noch viel Potential gut zu machen, bevor der Wagen dann im Juni in Le Mans sein europäisches Debut gibt. Ich bin mir sicher, dass Enzo und Henry das Rennen von irgendwo verfolgen werden. Und damit endete die 64. Auflage dieses Klassikers, das trotz der sonnigen Lage in Florida durch den Regen zu einem klassischen Sportwagenrennen wurde, in dem Strategie und Konsistenz der Schlüßel zum Sieg waren, mit fünf von fünf Autos auf den ersten fünf Plätzen.
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